Wedemärker Eishockey mit Tradition
Die Geschichte der Scorpions begann in Wedemark, einer Gemeinde 20 Kilometer nördlich von Hannover, wo im Jahre 1973 neben dem Freibad im Ortsteil Mellendorf eine Kunsteisbahn errichtet wurde. Allerdings war diese Eisfläche zunächst weder überdacht noch entsprach sie mit ihren 30×40 Metern den internationalen Maßen für Eishockeyspielfelder. Im Jahr 1975 wurde schließlich der ESC Wedemark gegründet, der zunächst in vier Abteilungen die Sportarten Eishockey, Eisstockschießen, Eiskunstlauf und Eistanz anbot. Ein Jahr später wurde die Eisfläche auf die Größe von 60×30 Meter vergrößert, sodass erstmals Eishockeyspiele auf ihr ausgetragen werden konnten, zusätzlich wurde das Eisfeld überdacht und erste Zuschauerränge errichtet. In der Saison 1977/78 nahm schließlich erstmals eine Herrenmannschaft des ESC am Spielbetrieb der Regionalliga Nord, der damals vierthöchsten deutschen Spielklasse, teil und gewann, auch mit der Hilfe des ehemaligen finnischen Nationalspielers Esko Kaonpää, gleich in der ersten Spielzeit die Meisterschaft der Liga.
Diesen Erfolg konnte das Team allerdings in den folgenden Jahren nicht wiederholen und belegte zumeist Plätze im Mittelfeld der Liga. In der Spielzeit 1983/84 traf der ESC Wedemark erstmals auf den Lokalrivalen EC Hannover, der im Jahr zuvor aus der Oberliga abgestiegen war. Zwar verloren die Wedemärker unter dem zu Beginn der Saison nach zwei Jahren beim EHC zum ESC Wedemark zurückgekehrten Trainer Sepp Sappl das erste Aufeinandertreffen im eigenen Stadion vor der damaligen Rekordkulisse von 1.200 Zuschauern mit 4:6, dennoch erreichte sowohl der ECH als Meister als auch der ESC als Fünfter die Relegationsrunde zur Oberliga Nord 1984/85. In der Teilnahme bei einer Aufstiegsrunde belegte der ESC Wedemark schließlich jedoch lediglich den vierten und damit letzten Platz, während der EC Hannover erst in der folgenden Runde den Wiederaufstieg verpasste.
Nach erneuten Platzierungen im Tabellenmittelfeld erreichte die Mannschaft erst 1989 unter dem neuen Spielertrainer Jari Pasanen wieder die Aufstiegsrunde zur Oberliga, in der sie jedoch zunächst nur den neunten und damit vorletzten Platz belegte. Auch im folgenden Jahr konnte der ESC das erklärte Ziel Aufstieg nicht erreichen und musste wie in vielen Jahren zuvor in der Relegationsrunde um den Verbleib in der Regionalliga spielen. Nach dem Einstieg des späteren Besitzers und Geldgebers Jochen Haselbacher in die Vereinsführung konnte schließlich 1991 die Meisterschaft der Regionalliga Nord nach teilweise deutlichen Siegen, wie einem 12:6 gegen den EC Wilhelmshaven, gewonnen werden. In der Aufstiegsrunde belegte der ESC Wedemark den zweiten Platz und stieg damit zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte in die Oberliga auf.
Zur Saison 1994/1995 benannte sich die Mannschaft in Wedemark Wildcats um. Durch den Aufstieg in die DEL folgte in der Saison 1996/1997 die Ausgliederung der Profimannschaft in eine vereinsunabhängige GmbH sowie ein erneuter Namenswechsel in Wedemark Scorpions – Namenspaten war die ebenfalls aus Hannover stammende Band Scorpions. Da die Eishockeymannschaft nun auf nationalem Niveau spielte, wurde die eher unbekannte Wedemark zur Saison 1997/1998 durch Hannover ersetzt. 2001 siedelten die Hannover Scorpions in die Preussag Arena (ab 2005 TUI Arena) nach Hannover um. 2004 verkaufte Clubchef Jochen Haselbacher die GmbH an den neuen Eigner Günter Papenburg.
2008 wurde u.a. von Jochen Haselbacher und Marco Stichnoth ein neuer Verein unter dem Namen ESC Wedemark Scorpions e.V. gegründet, der vorwiegend die Nachwuchsarbeit der Hannover Scorpions darstellen sollte. Als Spiel- und Trainingsstätte wurde bewusst das traditionsreiche Ice House in Mellendorf gewählt. Die Zusammenarbeit zwischen den Hannover Scorpions und den Wedemark Scorpions endete 2010, der ESC Wedemark Scorpions e.V. blieb als eigenständiger Verein erhalten.
In der Saison 2012/2013 startete der ESC Wedemark Scorpions e.V. erstmals mit einer eigenen Herrenmannschaft in der Verbandsliga Nord, die sie mit dem dritten Tabellenplatz abschlossen. Durch die Entscheidung des Niedersächsischen Eissport-Verbands (NEV), die Verbandsliga für die kommende Saison aufzulösen, folgte in der zweiten Saison der Aufstieg in die Eishockey-Regionalliga Nord. Schon früh präsentierten sich die Wedemark Scorpions als ernstzunehmender Gegner. Am Ende der Saison 2013/2014 erlangten die sie erneut den dritten Tabellenplatz und qualifizierten sich somit für die Play-Offs der Regionalliga Nord. In einem spannenden Halbfinale gegen den Nachbarn United North Stars (Spielgemeinschaft SC Langenhagen und EC Wedemark) gelang es erst im Penalty-Schießen nach dem 20. Schützen, den Sieg für sich zu entscheiden. Das Finale gegen den EHC Wolfsburg gewannen die Wedemark Scorpions, erhielten den Meistertitel der Regionalliga Nord sowie die Aufstiegsberechtigung in die Oberliga.
Die Entscheidung, dass die Mannschaft in der Saison 2014/2015 tatsächlich in der Oberliga spielen wird, wurde den Vereinsmitgliedern auf der Jahreshauptversammlung am 16. Mai 2014 bekannt gegeben.
Noch heute führt der langjährige Vorsitzende Jochen Haselbacher die Geschäfte des Vereins.